Illustration for Thumbelina page 1

Däumelinchen von Hans Christian Andersen

Es war einmal eine Frau, die sich wirklich ein winziges Kind wünschte, aber nicht wusste, wie sie eines bekommen könnte. Sie besucht eine alte Hexe und sagt: „Ich wünsche mir wirklich ein kleines Kind. Kannst du mir sagen, wo ich eines finden kann?“ Die Hexe antwortet: „Das kann ich tun. Hier ist ein spezielles Gerstenkorn. Es ist nicht die Art, die auf Feldern wächst oder die Hühner fressen. Pflanze es in einen Blumentopf, und du wirst etwas Erstaunliches sehen.“ Die Frau dankt der Hexe, bezahlt ihr zwölf Pence und geht nach Hause. Sie pflanzt das Gerstenkorn, und bald wächst eine große Blume. Sie sieht aus wie eine Tulpe, aber ihre Blütenblätter sind fest geschlossen wie eine Knospe. Die Frau sagt: „Was für eine schöne Blume“, und küsst ihre roten und gelben Blütenblätter. Als sie sie küsst, öffnet sich die Blume. Innen, auf einem grünen Hocker, sitzt ein winziges Mädchen, so zart und hübsch wie nur möglich. Sie ist nur so lang wie ein Daumenglied, also wird sie Däumelinchen genannt. Die Frau gibt ihr eine schöne Walnussschale als Wiege, blaue Veilchenblätter als Matratze und ein Rosenblatt als Decke.

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